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23.03.2023

Internationaler Austausch und Perspektiven

Hochschule

Delegation der dänischen Partnerhochschule Esbjerg zu Gast in Bremerhaven

Wie können sich kleine Hochschulen im Wettstreit um höhere Studierendenzahlen behaupten? Locken attraktive Studiengänge junge Menschen aus beliebten Großstädten in entlegenere Regionen? Oder ist Internationalisierung der Schlüssel? Acht Verwaltungsmitarbeiterinnen der Business Academy Southwest Esbjerg (BASW) haben sich gemeinsam mit ihrer Direktorin Lisbeth Ljungstrøm auf die Reise nach Bremerhaven gemacht, um sich über die Herausforderungen kleiner Hochschulen auszutauschen. Themen waren unter anderem Kooperationsmöglichkeiten, Internationalisierung und die Gewinnung neuer Studierender. Empfangen wurden sie durch den Rektor Prof. Dr. Dr. Alexis Papathanassis, Prof. Dr. Patrick Frohberg, Konrektor für Studium und studentische Dienstleistungen, Prof. Dr. Dr. Gerhard Feldmeier, Dekan des Fachbereichs 2, Prof. Dr. Wolfgang Lukas, Professor für Betriebswirtschaftslehre sowie Dr. Helga Beste, Leiterin der Third Mission.

Eine Besonderheit in Dänemark ist die Studienfinanzierung. Dort erhalten alle Vollzeitstudierenden eine Ausbildungsförderung, die, anders als beim deutschen BAFöG, nicht zurückgezahlt werden muss und unabhängig vom Einkommen der Eltern gewährt wird. Dies gelte nicht nur für dänische Studierende, sondern auch für Studierende aus der EU, wie die Mitarbeiterinnen der BASW erklärten. Angesichts der dänischen Lebenshaltungskosten sei in der Regel eine zusätzliche Finanzierung, beispielsweise mit einem Studierendenjob, erforderlich. Die dänische Regierung habe die Zulassungszahlen für ausländische Studierende in der Vergangenheit deutlich zurückgefahren. So sei es für die BASW nicht immer einfach, neue Studierende zu gewinnen, berichteten die Mitarbeiterinnen. Ein Problem: die Konkurrenz durch andere Hochschulen in größeren Städten Dänemarks. Daher bietet die Business Academy inzwischen auch ein Onlinestudiengänge für alle an, die nicht nach Esbjerg ziehen wollen. Außerdem habe das Land mit sinkenden Einwohner:innenzahlen zu kämpfen. Ohne internationale Studierende gehe es somit nicht.

Internationalisierung ist ein Weg, den auch die Hochschule Bremerhaven geht. Neben internationalen Studiengängen und Auslandsemestern an 54 Hochschulen in dreißig Ländern werden zusätzlich strategische Kooperationen in Form von Double Degrees angeboten. Wer sich für die Teilnahme entscheidet, erwirbt damit sowohl einen Bachelorabschluss an der Hochschule Bremerhaven als auch an der entsprechenden ausländischen Partnerhochschule. „Für Studieninteressierte, die an einem Auslandsstudium mit Doppelabschluss interessiert sind, dürfte sich die Attraktivität der Hochschule Bremerhaven als Studienstandort dadurch deutlich erhöhen“, so Prof. Feldmeier.

Daten zur Hochschule und der Seestadt Bremerhaven lieferte Dr. Helga Beste. Dabei sprach sie in ihrem Vortrag aber nicht nur über den aktuellen Ist-Zustand, sondern auch darüber, wie Internationalisierung zukünftig noch besser gelingen kann: „Internationalisierung geht weit über Englisch als Unterrichtssprache und den Studierendenaustausch hinaus. Es geht auch darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich internationale Studierende willkommen fühlen.“

„Die Sprache spielt eine wichtige Rolle bei der Internationalisierung. Hier kann die Digitalisierung eine große Unterstützung sein. Moderne Programme machen es beispielsweise möglich, auch komplexe Texte zu übersetzen. So könnten wir Lehrmaterial ohne großen zeitlichen Aufwand in verschiedenen Sprachen anbieten“, so Rektor Prof. Papathanassis.

Die Hochschule Bremerhaven und die Business Academy Southwest Esbjerg kooperieren bereits seit einigen Jahren. Gemeinsam bieten sie den Offshore Wind Energy MBA als Weiterbildungsangebot an und haben damit inzwischen auch andere Länder inspiriert. In diesem weltweit einzigartigen Weiterbildungsangebot werden die Teilnehmenden zu hochspezialisierten Fachkräften für die zukunftsweisende Branche ausgebildet. „Zunächst werden die theoretischen Inhalte der Module von den Teilnehmenden mit vorgegebenen Materialien und Lektüreempfehlungen erarbeitet. Die Kompetenzen werden dann in den Workshops mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand realer Fallstudien weiterentwickelt“, so Prof. Dr. Wolfgang Lukas.

Redakteur:in

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